Burondo Studio, Alicante, Spain
"Jedes Material, jede Textur und jede Farbe sind wesentliche Elemente beim Bau von Räumen, die mit der Zeit ihre eigene Geschichte erzählen"
Diese Philosophie definiert die Arbeit von Burondo Studio, einem Architektur- und Innenarchitekturbüro, in dem Materialien nicht nur eine ästhetische Wahl sind, sondern die Seele jedes Projekts.
Für Isa und Bea, Schwestern und Gründerinnen des Studios, bedeutet die Gestaltung eines Raumes, einen Dialog zwischen Authentizität, Funktionalität und zeitloser Schönheit zu schaffen. Ihr Ansatz basiert auf der Auswahl edler Materialien – Holz, Stein, Ton, Kalk – die nicht statisch sind, sondern sich mit der Zeit verändern, Charakter gewinnen und das Leben widerspiegeln, das sich in ihnen entfaltet.
In diesem Interview erkunden wir ihren kreativen Prozess, die Bedeutung, die sie der Nachhaltigkeit beimessen, und wie sie es schaffen, dass jeder Raum durch Materialien Identität und Harmonie ausstrahlt.

Was war das Konzept hinter Burondo und wie spiegelt es sich in euren Projekten wider?
Isa: Ich denke, unser Studio basiert auf der Idee, dass wir Architektur nicht ohne Innenarchitektur verstehen. Das bedeutet, dass wir immer Räume mit einer großartigen Ästhetik anstreben, die gleichzeitig funktional sind. Es gibt einen gemeinsamen Nenner in all unseren Projekten: räumliche Ordnung und Authentizität.
Bea: Genau.
Video by UNA creativos
Gibt es ein Material, eine Farbe, eine Oberfläche oder eine Textur, die ihr direkt mit eurem Studio verbindet?
Isa: Wir arbeiten immer mit echten Materialproben. Wir verwenden oft edle Materialien.
Bea: Es gibt kein einziges bestimmtes Material. Wir interessieren uns für alle Materialien und vor allem dafür, wie sie mit der Zeit altern.
Isa: Wir lieben es zu kombinieren – Holz, Ton, Kalk, Stoffe… Es wäre schwer, uns auf ein einziges Material zu beschränken. Wir würden sagen, dass alle edlen Materialien Teil unserer Identität sind.
Wie wählt ihr Materialien für ein Projekt aus? Und welche Bedeutung haben sie im kreativen Prozess?
Isa: Wir beginnen immer mit einem Konzept, das aus Gesprächen mit den Kunden oder aus dem Kontext des Ortes entsteht. Das hilft uns, eine Farbpalette und eine Materialauswahl zu definieren, die das gesamte Projekt leiten und für Kohärenz sorgen.
Bea: Der Prozess beginnt immer mit der Entwicklung des Konzepts, das manchmal aus einem Buch, einem Künstler, einer Landschaft oder sogar aus einem Gespräch stammt. Es sind Informationsschichten, die sich addieren und uns dazu bringen, in jedem Projekt ein bestimmtes Material zu wählen.
Isa: Das hilft uns enorm bei der Entscheidungsfindung während des kreativen Prozesses, da wir das Konzept von Anfang an klar definiert haben.




Nichts ist nachhaltiger als das, was auf Dauer Bestand hat.
Isabel Blanco
Wann wisst ihr, dass ein Material oder eine Materialkombination funktioniert?
Isa: Es ist reine Intuition. Wir fühlen es, wenn es uns berührt.
Bea: Genau. Wenn wir Moodboards vorbereiten und sie alle zusammen sehen, wissen wir, ob es passt oder ob wir weiterarbeiten müssen. Es ist ein Prozess von Versuch und Irrtum, von Hinzufügen und Entfernen, bis wir plötzlich das Gefühl haben, dass es vollständig ist.
Welche Materialtrends erwartet ihr für 2025?
Isa: Wir arbeiten immer mit edlen Materialien, daher ist unser Fokus immer langfristig. Wir suchen nach authentischen Materialien, die mit der Zeit gut altern, denn für uns bedeutet das Nachhaltigkeit.
Bea: Wir versuchen, uns nicht zu sehr von Trends beeinflussen zu lassen. Am Ende waren viele Dinge, die jetzt "im Trend" sind, schon immer da. Man muss nur aufmerksam sein.
Isa: Es ist, als würde man auf die Details des Alltags achten, auf tägliche Rituale, und erkennen, dass das Besondere in den einfachsten Dingen steckt.
Bea: Außerdem neigen wir dazu, ein authentisches und hochwertiges Material mehr zu pflegen. Und das ist letztlich das Nachhaltigste, was es gibt.
Isa: Ja, wir glauben, dass sich der Trend in Richtung eines Designs bewegt, das mehr Wert auf Details, gut gemachte Dinge legt und nicht darauf abzielt, dass alles unverändert bleibt. Am Ende entwickeln wir uns alle weiter, und unsere Räume und Materialien sollten das auch tun, indem sie mit der Zeit noch schöner werden.
Isa: Und das Schöne ist, dass wir oft genau in diesem Moment übereinstimmen.

Wie versteht ihr Nachhaltigkeit und wie kann man sie in euren Projekten erleben?
Isa: Für uns gibt es nichts Nachhaltigeres als etwas, das Bestand hat.
Bea: Genau. Der Schlüssel liegt darin, das zu pflegen, was wir haben, und gute, authentische Materialien zu wählen, die mit der Zeit nur noch an Schönheit und Charakter gewinnen.

Zwei Schwestern, drei Fragen: ein Buch, ein Material und eine Farbe.
Isa: Ein Buch, "Lo esencial" von Miguel Milá. Ein Material, Holz, weil es immer in unseren Projekten präsent ist. Und eine Farbe, Grün.
Bea: Ein Buch, "Biografía del silencio" von Pablo D'Ors, weil unsere Räume dieses Gleichgewicht und diese räumliche Stille suchen. Ein Material, Stein, wegen seiner Vielseitigkeit. Und eine Farbe, Braun. Wir sind sehr für Braun.